Auf Visite| 12.08.2022

Petra Tscharner

DEN LIMMIWAY WEITERENTWICKELN

Herzlichkeit und Fairness sind für sie wichtige Faktoren im ohnehin strengen Arbeitsalltag.

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«Wer möchte, kann im LIMMI etwas mitbewegen, ist nahe am Geschehen und kann Verantwortung übernehmen.»


Petra Tscharner: Leiterin Human Resources

Hallo Frau Tscharner. Wer sind Sie?

Hm, schwierig – Ich bin transparent, offen, herzlich, mit klaren Vorstellungen und Zielen. Ich koche nicht wahnsinnig gut und sehe im Negativen immer etwas Positives: Das kommt mir dann beim Kochen zugute (lacht).

Dem Namen nach sind Sie Bündnerin. Sind Sie dort geboren?

Nein, im Gegenteil: Ich bin in den tiefsten Achtzigern in Zürich-Seebach grossgeworden. Spüren Sie trotzdem «etwas Bündnerisches» in sich? Eine «typische» Eigenschaft? Das Wappentier meines Heimatkantons und mein Sternzeichen sind identisch (beides Steinbock, Anm. d. Red.), das drückt ab und an schon durch – und das ich möchte an dieser Stelle auch nicht weiter ausführen (lacht). Sie sind seit Dezember 2021 Leiterin Human Resources im LIMMI: Haben wir Ihnen einen schönen Empfang bereitet? Auf jeden Fall, vom ersten Moment an. 

Was ist Ihnen besonders aufgefallen? 

Auffällig für mich waren insbesondere die Freundlichkeit, grosse Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft. Dann die pragmatische Grundhaltung des LIMMIs und natürlich der tolle Neubau. 

Was empfanden Sie als eher negativ? 

Das ist wirklich schwierig zu beantworten. Es gibt überall Dinge, die auffallen und gegebenenfalls überdacht werden könnten. Ob ich das Wort negativ dafür nutzen würde? Eher nein. Denn bevor ich etwas kritisiere, möchte ich erst alle Aspekte kennen und Zusammenhänge verstehen. So lerne ich jeden Tag das LIMMI noch besser kennen.

Waren Human Resources und Gesundheitswesen die Kombination, die Sie sich beruflich schon immer vorgestellt hatten?

Das Gesundheitswesen tatsächlich, das Kaufmännische hatte ich weniger im Fokus. Ich wollte in meiner Jugend in die Pflege oder Ärztin werden. Ich habe Informationsveranstaltungen oder Schnuppertage in diesen Berufen absolviert,
jedoch sehr schnell festgestellt, dass ich mit Blutsehen und Spritzensetzen meine liebe Mühe habe. So bin ich im Kaufmännischen gelandet.

… und danach haben Sie sich direkt ins «Abenteuer HR» gestürzt?

Ja, gleich nach der Lehre zog es mich immer näher zum «Abenteuer HR».

Warum dahin?

In erster Linie, weil ich dort nach der Berufslehre eine Einstiegschance bekommen habe. Während meiner sogenannten Lehr- und Wanderjahre bin ich dem Fachbereich treu geblieben und zunehmend mit den vielseitigen HR-Themen in Berührung gekommen. Ich fands auf Anhieb spannend, habe bewusst in alle Teilbereiche reingeschaut und mir diese mit den Jahren mehr und mehr verinnerlicht. Heute weiss ich darum, was es heisst, «den Lohn zu machen
», die Administration zu führen, zu rekrutieren, das Case Management zu verwalten und und und. Genau das hilft mir nun, die strategischen und operativen Themen des Bereichs HR mit den Bedürfnissen der Vorgesetzten und Mitarbeitenden zu vernetzen.

Haben Sie als Frau aus der Praxis nicht viel akademischen Gegenwind heutzutage?

Nun, die Frau aus der Praxis hat sich selbstverständlich laufend weitergebildet. Stetige Weiterbildung gehört heutzutage für mich dazu, jedoch ist fundierte Praxis als ebenso wichtiges, ergänzendes Know-how aus meiner Sicht unerlässlich. Zudem ist es für mich ein absolutes MUST, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Vorgesetzten und Mitarbeitenden einerseits und des Arbeitgebers andererseits zu erkennen und zu verstehen.

Gibt es ein Klischee, das Sie immer wieder antreffen und das Sie nervt?

HR-Abteilungen werden oftmals noch als reine Verwalter angesehen. Dabei ist das längst überholt …


«Wir lernen von Beginn weg, was unser Betrieb und der Markt nachfragen und haben so die Möglichkeit, die einzelnen Abteilungen gezielt zu entlasten – nicht nur bei administrativen Aufgaben.»


Wie meinen Sie das?

Wie erwähnt, haben sich Ausbildung und Praxis stark gewandelt. Neu sind Aufgaben wie Vermittlung, Beratung und Unterstützung entlang aller Prozesse hinzugekommen. Wir lernen von Beginn weg, was unser Betrieb und der Markt nachfragen und haben so die Möglichkeit, die einzelnen Abteilungen gezielt zu entlasten – nicht nur bei administrativen Aufgaben.

Was ist für Sie persönlich zwischenmenschlich der schwierigste Aspekt Ihrer Arbeit?

Das sind sicherlich Beratungsgespräche rund um Krankheitsfälle, Absagen nach einem langen Recruiting-Prozess und natürlich Kündigungen. 

Was ist Ihrer Meinung nach die Kernkompetenz in solchen Situationen?

Dem Visavis das Gefühl zu geben, dass sie oder er fair behandelt wird. Das ist anspruchsvoll und dennoch so simpel: Behandle dein Visavis so, wie du auch behandelt werden möchtest. Das erreicht man am besten mit klarer und
fairer Kommunikation.

Was war früher der wichtigste Aspekt für die Bewerbenden?

Früher ganz klar Lohn und Status.

Was ist es heute?

Heute sind es eher Lifestyle-Aspekte: flexible Arbeitszeitmodelle, Work-Life-Balance, Patchworkfamilien, Förderung von Weiterbildung, um nur die gerade gängigsten zu nennen. In Kombination mit den zahllosen unterschiedlichen
Lebensentwürfen gibt es am Ende unendlich viele Bedürfnisse, die wir abzuholen versuchen.

Dann hat der Lohn an Bedeutung verloren?

Jein. Unter anderem werden immaterielle Werte immer wichtiger. Der Lohn ist nach wie vor eine entscheidende Grösse, als Arbeitgeber wollen wir jedoch zusätzlich «den neuen» Ansprüchen gerecht werden.

Was zeichnet das LIMMI als Arbeitgeber aus?

Ich denke, für das LIMMI entscheiden sich viele deshalb, weil unser Spital gleichzeitig ein Grossbetrieb UND überschaubar ist. Wer möchte, kann hier etwas mitbewegen, ist nahe am Geschehen und kann Verantwortung übernehmen. Wir schaffen es meiner Meinung nach gut, das rüberzubringen. Dennoch spüren wir zunehmend, wie schwierig es ist, Fachkräfte zu rekrutieren. Diese Entwicklung macht auch vor uns nicht halt. Deshalb erachte ich es als wichtig, dass wir zukünftig das sogenannte Employer Branding noch mehr verstärken. Das muss nicht immer teuer sein.

Was wünschen Sie dem LIMMI für die Zukunft?

Lang anhaltenden Erfolg und dass es die dynamischen Herausforderungen weiterhin so gut meistert – und dass es uns gelingt, die Mitarbeitenden zu halten und zu begeistern für das LIMMI und den LIMMIway.

Und was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?

Im Grunde geht’s mir rundum gut. Ich möchte einfach gesund bleiben dürfen und weiterhin viele spannende und interessante Menschen kennenlernen – und demnächst Zeit finden für einen Besuch im Theater oder in der Oper.


Frau Tscharner, herzlichen Dank für das offene und interessante Gespräch. Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir alles Gute für die Zukunft und vor allem gute Gesundheit.

Kontakt

Spital Limmattal
Urdorferstrasse 100
CH-8952 Schlieren

+41 44 733 11 11

Besuchszeiten
Besucher sind täglich von 13.30 bis 20.00 Uhr herzlich willkommen.
Für Eltern von Kindern und Angehörige schwerkranker Patienten gelten Ausnahmeregelungen.

Auf den Privat- und Halbprivatabteilungen können in Absprache mit dem Pflegepersonal individuelle Termine vereinbart werden.

Intensivpatienten können von ihren nächsten Angehörigen und Bezugspersonen, nach Absprache mit dem Pflegepersonal, auf der Intensivstation besucht werden.

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